Eine neue Ära begann, als Andreas Zeller, der drei Jahre in einer Regimentskapelle gedient hatte, 1890 die musikalische Leitung übernahm. In mühseliger Arbeit hat er die Menschen in türkischer Musik ausgebildet (= türkische Musik ist Holz, Blech, Trommel und Tschinellen). Anlässlich der Fahnenweihe vom Veteranen- und Kriegerverein im Jahre 1893 wurde erstmals in dieser Besetzung angetreten. Vermehrt kamen die Männer Hornist oder Trommler ausgebildet waren. Für alle nun zur Selbständigkeit strebenden Vereine von Rottenbuch, Kohlgrub, Wildsteig und Schönberg hat Zeller die Musikalien für kleine Besetzung umgeschrieben. Im Jahre 1912 fand das Bezirksmusikfest in Schongau statt – und dort hat die Bayersoier Kapelle den 1. Preis errungen. Neben den Weiihnachtskonzerten und der Grabmusik lag Andreas Zeller auch die Gesangsausbildung am Herzen. Auch er war es, der das Neujahranblasen eingeführt hat, das heute von allen Musikkapellen der näheren und weiteren Nachbarschaft geschätzt und gepflegt wird. Es sollte eine Entschädigung sein für die vielen Stunden, die während des ganzen Jahres kostenlos geopfert wurden. Im Jahre 1925 wurde das Kriegerdenkmal eingeweiht, was ein großer Tag für die Musikanten und die angehörigen der verstorbenen Kriegsteilnehmer bedeutete.
Das „Dritte Reich“ hätte, außer dass bei Aufmärschen am 1.Mai und beim Erntedankfest gespielt werden musste, keine Auswirkungen auf die Musikkapelle gehabt, wenn nicht der Krieg die Kapelle so hart getroffen hätte. Die letzten drei Kriegsjahre musste die Nachbarschaftskapelle Schönberg die Gedenkgottesdienste für die vielen Gefallenen spielen. 1945 starb Andreas Zeller, der über 50 Jahre lang die tabführung inne hatte, nach dem Einmarsch der Amerikaner. Da von der eigenen Kapelle, für die er so viel getan hatte, die meisten noch in Kriegsgefangenschaft waren mussten die Schönberger an seinem Grabe spielen. Fünf waren gefallen und einige so schwer verwundet, dass sie nicht mehr spielen konnten.